Tiere* sind in der Magie, sowie im Aberglauben sehr stark vertreten und sie werden seit ewigen Zeiten als Boten der Götter/Göttin angesehen, oder sogar als eine Verkörperung derselben verehrt.
Viele Tiere waren und sind auch heute noch Geschöpfe mit Zauberkräften, mit welchen sich besonders wir Hexen verbunden fühlen.
Im Aberglauben hingegen wurden einige der Tiere, die bspw. im heidnischen Glauben als glücks- und fruchtbarkeitsbringend galten, oder bestimmten Göttern geweiht waren, dem Teufel und dem Bösen zugeschrieben. Man fing an zu glauben, sie würden großes Unheil, Krankheiten und Verderben bringen. Am bekanntesten sind da natürlich die schwarzen Katzen, schwarze Hunde, teilweise Insekten oder auch schwarze Vögel.
Doch nicht alle Tiere, die uns umgeben galten im Aberglauben als unheilvoll. Viele der Haus- und Nutztiere oder bestimmte Vogelarten galten als Boten des Glückes, der Gesundheit und des Wohlstandes. Wichtig hierbei war , dass man sich an gewisse Glaubensregeln hielt, also glückbringende oder heilbringende Tiere niemals zu töten oder zu quälen.
Der Aberglaube um Tiere und ihre mystische Wirkung sind uns sicher schon seit Kindertagen bekannt.
Wie z.B. die Schnecken gegen Warzen. Wer kennt das nicht, wenn die Großmutter eine Nacktschnecke über die Warze kriechen ließ, um sie verschwinden zu lassen; am Besten natürlich bei abnehmender Mondin.
Schneckenhäuser gesammelt, auf einen Faden gereiht und dann als Kette an die Haustüre oder anderen Schwellenorten aufgehängt, bringen Schutz und Glück.
Waldameisen sollen wahre Kraft- Glücks- und Wohlstandsbringer sein. Wenn man die schwarzen, großen Waldameisen sammelt und in einen Kasten steckt, diesen dann in eine Geldkassette legt, so soll dies den Geldfluss steigern ( ich selbst werde es sicher nicht ausprobieren , da mir die Geschöpfe in einer Schachtel lebendig eingesperrt dann doch zu sehr leid tun würden). Auch die Ameisenhaufen selbst waren ein begehrtes Objekt zur Steigerung der Wirksamkeit diverser Zaubermittel. Wenn ein Liebeszauber oder ein Heilzauber besonders viel Kraft erhalten sollte, dann wurden magische Dinge in ein Stück Stoff eingewickelt und bei entsprechender Mondin tief in den Ameisenhügel vergraben. Auch Teile von anderen Tieren, die von den Ameisen abgenagt worden waren, wie Kröten, Froschskelette, oder auch Schlangenknochen, galten als mächtiges Zaubermittel. Und wer eine Flasche Rotwein im Frühling tief in den Ameisenhaufen vergräbt und sie dann erst am darauffolgenden Frühling ausgräbt, dem soll dieser Wein riesige Kräfte verleihen. Bereits tote Ameisen ( bitte nicht selber die armen Geschöpfe umbringen), die auf einem Waldkreuzweg bei Vollmondin gesammelt und anschließend zu Pulver gemahlen werden, sind ein sehr starkes Zauberbannmittel und sollen gegen Flüche und andere Verhexungen hilfreich sein.
Die Spinne ist ebenfalls ein Hexentier und im Aberglauben vertreten. Sie galt als wahrsagend und ist, wenn sie ihr Netz spinnt, der Göttin Frigg geweiht. Besondere Kräfte wird der Kreuzspinne im Aberglauben nachgesagt. Sie wurde auch Muttergottestierchen genannt (woran das wohl liegen mag…) und brachte Glück im Haus, schützte vor Blitzeinschlag und durfte daher niemals getötet werden. Auch das Netz der Spinnen galt als zauber- und heilkräftig. Spinnennetze waren gern in Stallung und Häusern gesehen, oder wurden gar dort extra hingebracht, um Glück zu bringen, Krankheiten zu nehmen und vor dem Bösen zu schützen (im Aberglauben sind mit dem Bösen natürlich meistens Hexen gemeint).
Schwarze Spinnen hingegen waren ein Zeichen des Teufels und der Hexen. Sie brachten Verderben und Tod und dienten den Hexen für Schadenszauber. Sie sollen dem Aberglauben nach der dunklen Hexengöttin (mit der vermutlich die Göttin Hekate gemeint ist) unterstehen, so wie auch Schlangen, Skorpione, schwarze Käfer und anderes giftiges Krabbelgetier.
Natürlich sind die Spinnen, egal welcher Farbe, für uns Hexen Verbündete und Helferinnen. Denn sie weben ihre Netze genauso wie wir unsere Magie. Ihre wunderschönen Netzgebilde sind nach unseren Glauben das silberne Haar der alten Göttin im Herbst und kündigen uns ihr Kommen an . Auch schützen ihre Netze uns vor Schadenszaubern und anderen negativen Dingen, besonders wenn sie außen an den Türschwellen oder an den Fenstern hängen. Letzendlich besitzen die Netze der meisten Spinnen auch nachgewiesenermaßen verschiedene naturmedizinische Heilkräfte.
Der Marienkäfer wurde Sommerkäfer,Frauenfühlein, Johanniskäfer oder Sunwendkäfer genannt. Wegen seiner schönen roten Farbe und den 7 schwarzen Punkten, ist er gar in den *Rang* eines Gottes wie Donar erhoben worden. Doch besonders ist er der Göttin Holda geweiht und soll auch ein Bote der Liebesgöttin Freyja sein . Er galt als wahrsagend für Liebe und Wetter und brachte ganz im Sinne von Hulda (die ja auch eine Fruchtbarkeitsgöttin ist) Kinderseelen vom Himmel zu den Frauen. Der Aberglaube besagt, dass dieser geradezu heilige Käfer nicht getötet, ja nicht einmal von der Kleidung abgeschüttelt werden darf, denn das bringe viel Unglück.
Die Kröte ** ist im Aberglauben das Hexentier schlechthin. Man glaubte, dass Hexen sich in Kröten verwandeln und Menschen, die an ihnen vorbeigingen, verhexen würden. Da sie in der Erde wohnt, ist sie der Erdgöttin und der Unterwelt geweiht. Sie besitzt große Zauberkräfte und soll den Hexen besonders für Schadenszauber dienlich sein. Um Vieh und Mensch zu schaden , so glaubte man, muss nur eine Kröte unter den Schwellen der Ställe und Häuser vergraben werden. Noch drei starke Flüche dazu ausgesprochen, dann würde jeder, der über diese Schwelle hinweg geht, verhext werden und eines langsamen Todes sterben.
Kröten, die zu den Schwellenzeiten wie den Zwölften (Rauhnächte) und Walpurgisnacht aus der Erde kamen, galten als Hexen, die sich verwandelt hatten und als äußerst gefährlich. Sie sollten mit einem glühenden Eisennagel gebrannt werden. Tote Kröten, in den Rauch des Herdes gehängt oder sie zu Pulver gemahlen, galten als ein sicheres Mittel gegen Verhexungen und Schadenszauber.
Die Haut toter Kröten wurde auch als ein Bestandteil der Flug- oder Hexensalbe genutzt, um sich dann besser in eine bevorzugte Tiergestalt verwandeln zu können.
Auch die Fledermaus ist ein Tier, das nach altem Aberglauben den Hexen und ihrem Zauber zugeschrieben wurde. Man nagelte eine Fledermaus genauso wie eine Eule (mehr über Eulen und andere Vögel dann im II Teil) an eine Stalltür um das Vieh so vor den Hexen zu schützen. Ein Auge der Fledermaus bei sich getragen sollte unsichtbar machen.
Ihr Blut dient dem Liebeszauber und dem Glück im Spiel. Da die Fledermaus oft schwarz, oder wenigstens sehr dunkel gefärbt ist, galt sie natürlich als Unglücksbringer und sagt demjenigen, der ihr begegnete, den Tod voraus. Als fliegendes Nachttier glaubte man, steht die Fledermaus in Verbindung mit der dunklen Göttin der Schwellen und Geisterwelt, also z.B. der Göttin Hekate.
Die Maus galt im heidnischen Glauben als Gewittertier (so wie es auch der Eber gewesen sein soll).Durch ihr graues Fell und die kleinen weißen Nagezähnchen erschien sie den alten Völkern wie eine dunkle Gewitterwolke aus der ein Blitz hervor trat. Sie steht in Beziehung zu Donar, Wodan und der Göttin Frigg, aber auch zu Holle/Holda, die ja eine Wolken- und Wettergöttin ist. Nach altem Aberglauben sollen Mäuse bei Gewitter aus den Wolken und aus dem Regen herausfallen. Man glaubte aber auch, dass Hexen Gewitter, Hagel und entsprechend natürlich dann auch die Mäuse herbeizaubern konnten. Besonders viele Mäuse solle es geben, wenn es zu Pfingsten regnete.
Auch sollten die Mäuse in Bezug zur Mondin stehen. Besonders im Frühling, wenn zur Neumondin die ersten Knospen sprießen, könne man sie herumtanzen sehen. Und da Mäuse in Erdlöchern wohnen, glaubte man, dass sie im Bunde mit den Erdgeistern und den Zwergen stünden, oder gar mit ihnen verwandt sein könnten. Denn die Erdhöhlen, in denen Zwerge und Erdgeister wohnen, sollen ehemalige Mäusebauten sein. Eine magische Wohngemeinschaft vielleicht. Wer also Mäuse in seinem Garten hat, der freue sich, denn dann sind die Zwerge vielleicht auch nicht weit. Übrigens sollen Zwerge und Mäuse Musik lieben und sie tanzen gern nachts zur Vollmondin. Aber wehe jemand singt falsch oder spielt schräge Töne, dann verschwinden sie im Nu.
In einigen Gebieten werden den Mäusen zur Julzeit (oder Weihnacht) und zu den Zwölften/Rauhächte Speisen hingelegt, denn man glaubte, dass die Elfen zu diesen Schwellenzeiten einen Umzug in Mäusegestalt halten würden. Besonders die weißen Mäuse galten als Lichtelfen und waren daher Glückstiere. Die Göttin oder auch weiße Frau soll manchmal in Gestalt einer weißen Maus herumwandern. Daher war es verboten diese Tiere zu töten, denn das brachte den Zorn der Göttin mit sich und natürlich folgt dann großes Unglück. Weiße Mäuse im Hause brachten Glück und beschützen, daher wurden sie gefüttert und gepflegt. Je mehr weiße Mäuse in einem Hause waren, um so mehr Glück erwartete man.
Die scharfen Nagezähne galten als wichtiges Heilmittel gegen Zahnschmerzen und sollten für gute Zähne sorgen. Doch auch gegen das Bettnässen bei Kindern, sowie bei Fieber und Fallsucht sollten diese kleinen Zähnchen hilfreich sein.
Natürlich galten die grauen und anderen dunklen Mäuse als Hexentiere und wurden als Teufels- oder Hexenbrut bezeichnet. Sie sollen die dunkle Seite der Unterwelt und der Göttin (in manchen alten Glaubensrichtungen auch der Götter) vertreten. Der Sage nach würden sie als Dämonen Dürre und Hunger bringen. Wie nicht anders zu erwarten, glaubte man auch, Hexen könnten sich in Mäuse verwandeln, um dann Krankheiten über Mensch und Vieh zu bringen (was wohl im Allgemeinen als eine der Hauptbeschäftigungen der Hexen angenommen wurde).
Hexen hingegen sehen in Mäusen (egal welcher Farbe) eher kleine Helfer/innen . Sie sind zwar sehr klein, doch haben einen großen Mut und sind flinke und blitzgescheite Geschöpfe. Sie können Dinge, wie besondere Wetterereignisse vorhersehen und zeigen dies dann auch demjenigen, der hinzusehen weiß. Da sie in der Erde hausen, sowie auf den Feldern, sind sie Boten der Schwellen und Geisterwelt (eben wie die Zwerge oder Erdgeister). Und da sie so ungemein fruchtbar sind, stehen die Mäuse nicht nur in Bezug zur Göttin der Unterwelt (Hekate ,Persephone etc.), sondern auch zur Holda. Wenn einer Frau, die einen Kinderwunsch hegt, in der Zeit von Neumondin bis Vollmondin Mäuse über den Weg laufen, ist das immer ein gutes Zeichen, dass die Göttin sie erhört hat.
Ein weiteres im heidnischen Glauben hoch angesehenes Tier ist der Hase.
Er ist das Symbol für Fruchtbarkeit und Lebensfreude schlechthin und steht für den Frühling und das Wiedererwachen der Natur. Der Hase steht in Bezug zu der Göttin Eostre oder Ostara, auch Göttin des Ostens oder der Morgenröte genannt.
Im Aberglauben wurde der Hase auch zum Hexentier und oft mit Hexen in Verbindung gebracht. Vermutlich wegen seiner Lebensfreude und Fruchtbarkeit.
Ein Hase, der jemanden direkt anblickte, sollte genau wie die Kröte eine verwandelte Hexe sein. Und wenn ein Hase schnell und allein in der Abenddämmerung in den Wald rennt, so glaubte man, würde er direkt zum Versammlungsort der Hexen laufen.
Das bekannteste Hexentier ist aber wohl die Katze. Ich kenne kaum eine Hexe die nicht mindestens eine Katze bei sich hat. Mich eingeschlossen, denn ich habe gleich 5.
Die Katze ist wahrsagend und zauberreich. Sie steht in Verbindung zu der Göttin Freyja (ihr Wagen wird von Katzen gezogen), aber auch mit der Wolken-Göttin Holda ist sie verbunden, denn die Katze soll nach dem Aberglauben eine Beziehung zum Gewitter haben(genau wie die Maus etc). Und so müssen Mädchen, die zu ihrer Hochzeit gutes Wetter und damit Glück in der Ehe haben wollen, eine Katze gut versorgen und pflegen.
Dreifarbige Katzen sollen das Haus vor Feuer schützen und vor Unglück bzw. Schadenszauber bewahren. Und Katzen sollen auch viele Krankheiten aus dem Körper des Menschen ziehen.
Schwarzen Katzen maß man im Aberglauben eine ganz besondere Zauberkraft zu. Denn sie seien Hexentiere und gespenstisch. Sie brachten viel Unglück ( kennt man ja) und wurden für Verhexungen und Flüche benutzt. Wenn eine schwarze Katze unter der Türschwelle eines Hauses vergraben wird, bringt dies Unglück und sogar den Tod in jenes Haus. Und wenn schwarze Katzen 7 oder 9 Jahre alt wurden, glaubte man, sie würden selbst zu Hexen werden und zu den Hexenversammlungen an Walpurgisnacht reisen. Wer das Fell einer schwarzen Katze bei sich trägt der soll unsichtbar werden und bekommt ihre Zauberkräfte (aber bitte nicht alles ausprobieren, das ist wirklich nur Aberglaube).
Für uns Hexen sind Katzen ganz besondere Verbündete. Sie sind unabhängig und frei. Sie sehen Dinge, die wir nicht immer zu sehen vermögen. Sie ziehen die Magie an, sind immer gern zur Stelle wenn gehext wird und sie sehen die Geister und begrüßen die Ahnen, die zu den Schwellenzeiten wie z.b. Samhain zu uns kommen. Katzen suchen sich ihre Hexe aus und nicht umgekehrt und diese Verbindung bleibt auch nach dem Fortgehen der Katze über die Schwellen weiterhin bestehen. Dann erscheinen sie uns als Familiare, die guten Geister und Helfer der Hexen.
Insgesamt ist unschwer zu sehen, wohin der Aberglaube führt. Teils wurden die Tiere als fast heilig angesehen und doch sind sie immer auch gleichzeitig ein Teil des Bösen und des Hexenwesens. Und ein Teil dieses negativen Aberglaubens hat sich leider bis heute gehalten.
Dabei sind es gerade wir Hexen, die allen Tieren viel Respekt und Achtung entgegen bringen. Denn sie sind für uns Kinder der großen Göttin, so wie wir selbst auch.
Weiteres über Aberglauben und Zauberkraft der Hexentiere dann in dem bald folgenden Teil II.
Auf Hexenworte nachzulesen:
*Tiermagie
**Die Kröte ( The Toad)
Foto: 1. (c) bugguide.net,
Foto: 2-4 (c) Hexenworte
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