Große Sigillen sind etwas für ganz besondere Orte, wie zum Beispiel auf Kreuzwegen, oder an abgelegenen Friedhöfen, an denen der Geist der Ahnen noch spürbar ist. Auch Stellen unter uralten Bäumen oder im eigenen Garten können eine ganz besondere und eigene Macht haben.
Solche wunderbaren und mächtigen Sigillen, wie sie z.B. der Schlüssel des Salomon und andere Grimoires zeigen, gibt es nur im Freien und sie gehören nicht nur in den Bereich der zeremoniellen Magie. Sigillen kamen schon im vorchristlichen Nordeuropa, in Afrika und in Asien zum Einsatz. Und selbst in heutiger Zeit sind diese unbeständigen (da sie durch Wind und Regen weggewaschen werden können) Sigillen zum Beispiel auf Haiti im Voodoo zu finden… diese sogenannten Veves (Wort für Sigille /Siegel im Voodoo) werden für bestimmte Gottheiten und Geister ,wie beispielsweise der aus dem Voodoo bekannte Papa Legba*, der Tradition entsprechend gezogen.
Aber auch im Buddhismus und im Hinduismus gehören Sandmandalas zu dieser Gruppe.
Die Pulver für die Sigillen werden aus Naturmaterialien hergestellt: Eierschalen , Baumrinde, ,Mais/Weizenmehl oder Ziegelstein, die allesamt zu feinstem Staub zermahlen werden.
Mit diesen Pulvern gezogen, sind Sigillen dann so etwas wie Miniaturkarten verschiedener Kosmen und Türen oder Schwellen, die auf spezielle Orte in anderen Welten oder Ebenen zugreifen. Der Rest des Designs beinhaltet Kreuzungen, die die Schnittpunkte zwischen den Welten ( Diesseits – und Jenseits) bedeuten. Wie die Weltachse (= axis mundi), die auch im Weltenbaum bekannt ist, kann der Rest der Sigille so kreiert werden, dass die richtige Ebene für Geist oder Gottheit geschaffen wird, um anschließend einen Zutritt in deren Reich zu finden.
Man sollte nur an die Absicht denken und sie visualisieren, während die Sigille, Prise für Prise, mit dem entsprechenden Pulver gezeichnet wird. Ist sie dann erst einmal gezogen, sollen Geist oder Gottheit mit Gesang, mit der speziellen Invokation (Anrufung für eine bestimmte Gottheit), oder auch mit einer Melodie gerufen werden.
Der beste Platz für solche Sigillen sind Kreuzwege mit schöner dunkler Erde… alte abgelegene Friedhöfe oder am Fuße von alten Bäume, welche einen historischen oder mystischen Hintergrund haben. Auch rund um Holzstäbe und Stangen (die aus Astgabeln oder Heugabeln hergestellt werden können—> wie die Hexengabeln, die auf vielen Bildern zu sehen sind), die vorher ins Erdreich getrieben werden, ist ein guter Platz für diese Sigillen. Allein das Zeichen an sich ist schon ein Akt der Magie und kann eine Meditationen und Trance hervorrufen.
Zum Schluß werden die Opfergaben in die Mitte der Sigille gelegt. Frische Blumen, Kerzen, Räuchersticks, Kräuter oder Knochen. Auch Alkohol, Zigarren, Lebensmittel und ähnliches eignen sich. Tanzen, Musizieren oder Singen ist ein Teil der rituellen Anrufung, alles was einem selbst oder für die Gottheit und den dazugehörigen Traditionen wichtig ist.
Die letztere der abgebildeten Sigillen oder “ Veve“, wird gezeichnet/gelegt um den Voodoogeist „Papa Legba“ zu rufen und zu ehren.
Erklärung;
*Papa Legba ist der Hüter der Wegkreuzungen. Zu Lebzeiten des Menschen eröffnet er ihm die Möglichkeit zum Kontakt mit der Welt der Geister (Loa) bzw. der Verstorbenen. Im Zeitpunkt des Todes ebnet er den Weg des Menschen zum Loa.
Das Veve (Voodoo-Symbol) von Papa Legba wird daher stets als gleichseitiges Kreuz dargestellt, das mit zahlreichen komplexen Verzierungen versehen wird und einer Art Schlüssel ähnelt. Der senkrechte Balken des Kreuzes beschreibt den Weg von oben (Gott), nach unten zum Loa. Der waagerechte Balken beschreibt den Weg des Menschen. In der Mitte des Kreuzes begegnen sich Mensch und Loa. Weiterhin wird auf dem waagerechten Balken ein Spazierstock dargestellt, was darauf zurückzuführen ist, dass Papa Legba diese seine Wege abschreitet. Oft wird auf der rechten Seite noch das Symbol des Blitzes hinzugefügt.
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* Wikipedia Papa Legba
** Bilder der gemalten Sigillen (C) S.A. Lawless
Veve-Sigille; Pinterest
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