Imbolc, geht vermutlich zurück auf imbolg /imolk/ im Bauch (der Mutter) , wobei hier wohl die Lämmer in den Schafen gemeint sind. Und auch der Name Oímelc, oder Oímealg (vermutlich altirisch), könnte auf eine Verbindung mit der Milch des Mutterschafes hindeuten.*
Aber vielleicht geht es auch noch viel weiter zurück , vielleicht sogar zur eigentlichen Ur-Mutter . Nämlich unsere Ur-Mutter die aus ihrem Leib, ihrem Bauch, fortwährend Leben schenkt, es immer wieder aufs neue gebärt.
Imbolc ist das erste Fest, um den Beginn des Frühlings und die stärker werdende Sonne zu feiern und dies geschieht meistens um den 1.oder 2. Februar herum. Oder , da es ein Mondinfest ist, auch zur 2.Vollmondin nach der Wintersonnenwende. Besonderes Augenmerk liegt hier auf der Göttin, die in Verbindung mit diesem Fest steht, die keltische Göttin Birghid (oder auch Brighid). Ihr Name ist vermutlich abgeleitet von dem keltischen brig , was soviel wie die Erhabene, die Bedeutende, die Verherrlichte heißen könnte. Brighid soll der Überlieferung nach noch zwei Schwestern mit dem gleichen Namen haben. Sie selbst ist die Schutzgöttin der Heilerinnen und wacht somit über die gebärenden Frauen, was sie auch zur Göttin des Hauses und Hüterin des Herdfeuers macht. Sie wird daher auch mit Feuer oder eher einer Flamme dargestellt . Auch ist sie die Göttin der Poesie und der Dichtung . Und sie wird ebenso von Magier/innen und Hexen verehrt. Brighid erscheint mit Beginn des Frühjahres (Ende Januar /Anfg. Februar) und bringt neues Leben und Fruchtbarkeit ins kalte und meist noch schneebedeckte Land , sie ist aber auch Muttergöttin dadurch, dass sie Leben erschafft und als Hüterin dessen gilt. Und sie ist die dunkle Alte, die als Cailleach (ab Samhain) den Winter und somit Tod und Vergehen über das Land bringt. Die Göttin ist heute noch sehr bekannt, besonders im irischen Raum und sie ist nach der christlichen Missionierung vielen als die ‚heilige Brigitta‘ geläufig. Auch wurde das uralte, heidnische und zu Ehren der Göttin gefeierte Fest Imbolc von der Kirche in ‚MariaLichtmess‘ umbenannt (die meisten „christlichen“ Festtage haben ja vermutlich ihren Ursprung in heidnischen Festen und Riten). Doch sind die heidnischen Traditionen nie ganz verloren und vergessen: zu Ehren der Göttin Brighid werden zB. noch an ihrem Festtag Bänder mit Wünschen an Zweige von Bäumen gebunden, die an einigen heiligen Quellen im irischen Kildare stehen. In Kildare stand auch einmal der Tempel der Göttin, in dem ihre Priesterinnen eine heilige Flamme ihr hüteten, dieser Tempel wurde nach der Missionierung dann zum Kloster der St. Brighid of Kildare. Das Brighidcross (Kreuz der Brighid) ist eines der bekanntesten Attribute, neben der Flamme, Speer usw. **
Doch zurück zum ImbolcFest.
Die Zeit zwischen den Jahren, also die Rauhnächte, waren die Zeit des Stillstandes, das Jahrezeitenrad blieb quasi einige Zeit stehen und alles ruhte. Doch nun wird das Licht seit seiner Wiedergeburt zur Wintersonnenwende, immer stärker und wärmer. Langsam erwacht die Natur aus ihrem tiefen Schlaf, auch wenn wir jetzt noch nicht allzu viel davon merken . Aber mit der zunehmenden Kraft des Lichtes nimmt auch die Hoffnung auf den baldigen Frühling wieder zu. Die Natur wird dann wieder neu erblühen, alles wird von Neuem wachsen und gedeihen. Imbolc ist ein Fest zwischen den Jahreszeiten. Es soll das Ende des Winters einläuten und das neue Frühjahr begrüßen. Doch ist es meist zu dieser Zeit, um den Februar herum, noch immer Winter. Es ist noch sehr kalt und einigenorts liegt vielleicht noch Schnee . Halb Winter und doch ein bisschen schon Frühjahr, denn zumindest die Tage sind wieder länger und die Sonne gewinnt mit jedem Tag an Kraft, daher ist Imbolc auch ein Fest zwischen den Zeiten.
Die meisten der heidnischen Feste beginnen mit der Dämmerung, wenn sich Tag und Nacht gegenüberstehen. Daher spricht man auch hier am Imbolcfest wieder von Schwellenzeiten . Wir wissen nicht, was kommen wird, was wird uns erwarten, uns begegnen? Dieses Fest oder diese Zeit kann sehr gut zum Orakeln genutzt werden, zum Weben von eigenen Glückszaubern, für Wünsche, die das kommende Frühjahr und Sommer bringen mögen und um vielleicht Fragen zu klären, die einem auf der Seele drücken. Für all diese Dinge kann die Göttin gerufen und befragt werden, auch sie ist eine Göttin der Schwellen und Wegkreuzungen (u.a. durch ihre dreifache Erscheinung ).
So kann das Imbolcfest genutzt werden, um hinauszugehen in die Natur(wenn die Kälte es erlaubt) . Am besten gehe vielleicht sogar in der Vollmondinnacht zu dem eigenen Kraftplatz, oder einen Ort, an dem sich zB. Wege kreuzen, etwa ein Weg mit 3 Abzweigungen, das Licht der Mondin sollte auf diesen Platz scheinen. Wichtig ist auch, ungestört zu sein und sich gut aufgehoben zu fühlen. Gegebenenfalls bloß nicht eine warme Decke und warme Kleidung vergessen!!
Nimm einfach ein paar Dinge mit, wie weiße Kerzen (diese werden zu Imbolc geweiht ,damit sie bis zur Sommersonnenwende Schutz und Glück bringen) und Kessel für ein kleines Feuer, das die Flamme als Sinnbild der Göttin darstellt, ein paar Bänder um ein Brighidkreuz zu weben (vielleicht vorher üben). Dieses Kreuz wird oft in verschiedenen Formen hergestellt , mal mit 3 Armen , mal mit 4. , wobei die ursprüngliche Form sicher 3 Arme hatte (die Aspekte des Lebens- Geburt, Tod – Wiedergeburt oder der 3- fachen Göttin etc.). Bänder in den Farben grün, weiß und rot, als Sinnbild für die beginnende Fruchtbarkeit des Frühlings.
Bilde einen Kreis oder eine Spirale aus Steinchen und anderen Dingen die sich in der Nähe befinden und die dort auch bleiben können ohne Mutter Natur nachhaltig zu schädigen. Nun setzt dich hinein und schaue auf die Flamme in deinem Kessel/Kerze und rufe die Göttin zu dir, bitte sie um Begleitung auf deinem folgenden Ritualweg, dann schließe die Augen und entspanne dich. Gehe in dich und überlege dir , was du wirklich möchtest? Wie war das vergangene Jahr, die dunkle Zeit für dich? Was hat dir das vergangene Jahr spirituell, psychisch oder physisch usw. gebracht? Was hat dir Freude gemacht und was nicht? Welche Pläne hast du , welche Verbindungen willst du neu schmieden. Mit all dem setzte dich auseinander und befrage deine eigene Intuition. Dann stelle dir einen Pfad vor, deinen Pfad, den du selber gehen möchtest, sehe dich in der Mitte dieses Pfades von dem 3 Kreuzwege abgehen, stelle dich diesen 3 Wegen und überlege, welchen du davon wählst. Wenn du dir nicht sicher bist oder dich nicht entscheiden kannst, bedenke, dass die Göttin an deiner Seite ist, sie wird dich auf deinem Weg begleiten. Nun gehe im Geiste den gewählten Pfad, von dem du glaubst, dass er dir bestimmt ist. Gehe ihn, bis du das Gefühl hast es ist der richtige Weg, der dir neue Kraft , Inspiration und vieles mehr geben wird. Öffne wieder deine Augen.
Flechte nun das Brighidkeuz aus den mitgebrachten Bändern oder Stroh und flechte dabei deine Wünsche , Hoffnungen und Träume mit ein, reime, singe, trommle oder summe ruhig dabei, so kann und wird Zauber gewebt und das schon seit Jahrtausenden; durch Rituale, Visualisierungen und eben Meditation. Wenn das Brighidkreuz fertig ist, schließe noch einmal die Augen und stell dir vor. wie alles sich erfüllen wird, wie alles, was du an Zauber gewebt hast nun wie fruchtbare Saat in der Erde aufgeht und erblüht. Binde das Kreuz an einen von dir erwählten Wunschbaum der an deinem Ritualplatz steht, oder es kann natürlich auch mitgenommen werden für den Altar. So wird es dich immer an deinen Weg und an den Beistand der Göttin erinnern.
Es ist ein alter Brauch (siehe ganz oben) bunte Bänder an einen Baum, der in deiner Nähe wächst zu binden; webe bei jedem Band auch hier deinen ganz eigenen Zauber mit hinein und wiederhole ihn bei jedem Knoten, den du machst; es sollten natürlich mindestens 3 Knoten sein pro Zauberband.
Als Dank für die Hilfe und den Beistand der Göttin und als eine Gabe an die Mutter Natur nimm ein paar einheimische Blumensamen (oder was auch immer, es sollte nur einheimisch sein, das ist wichtig) und übergebe sie der Erde. Aber auch andere Gaben, wie Blumen, Äpfel oder kleine Figuren aus Salzteig oder Lehm, eben alles was sich wieder auflösen wird, oder von den Tieren gefressen werden kann.
Auch die gewobenen Bänder, die nun an deinem Baum hängen, werden sich mit der Zeit auflösen und von den Windfrauen und anderen Geistern mitgetragen werden und wo auch immer die Reise hingeht, der Zauber wird sich erfüllen.
Möge das Licht der Göttin die Natur und unser aller Herzen mit ihrer Kraft und Wärme erfüllen.
Ein gesegnetes Imbolc wünsche ich!
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Quellen:
http://www.celtictreasury.de/index.php/jahreskreis-inhalte-56/feste/39-imbolc.html
http://www.artedea.net/brigid/
http://www.frauenwissen.at/goettinnenlexikon.php#brigid
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Danke für den wunderbaren Beitrag!
Hat dies auf Meeresrauschen… rebloggt und kommentierte:
Von einer talentierten Hexenschwester ❤
This is one awesome blog post. Keep writing. ffcedeebbkcg