Man sagt wo Licht ist, da ist auch Schatten.
Wie oben, so auch unten.
Wo Leben ist, da ist auch Tod.
In der Mythologie wird die Dunkelheit oft mit der Unterwelt verbunden,
den Schatten des Todes, den Seelenfängern und Dämonen.
„Die Unterwelt ist der finstere, dunkle Wohnort der Todes- und Unterweltsgottheiten. Hierher gelangen die Verstorbenen, meist von Seelenführer oder Fergen geleitet, über das Grenzwasser. Im Westen, jenseits des Ozeans, wo die Sonne untergeht, wird der Eingang zur Unterwelt vermutet. Bewacht durch dämonische Wesen ist der Eintritt nur den Toten erlaubt und für Lebende verboten.
In manchen Kulturen ist die Unterwelt ein zwar öder und finsterer, dennoch moralisch unbewerteter Aufenthaltsort, in anderen Kulturen wiederum eine grauen- und quallvoll ausgestaltete Hölle und Wohnsitz des Bösen.
Nach der Theorie der hohlen Erde ist die Unterwelt keine metaphysische Spekulation, sondern schlicht das Erdinnere. Diese ist von einer intelligenten Rasse und allerlei Tieren bevölkert und wird von einer Zentralsonne beleuchtet.“
( „anthrowiki.at/Unterwelt“)
Wie so oft in den dogmatischen Religionen, wie im Christentum bspw. wird die Dunkelheit als etwas düsteres , unheimliches und die Unterwelt als übel und böse beschrieben. Sie ist die Hölle, voll mit Sündern und Seelenqual, Verdammnis bis in alle Ewigkeit. Es ist also nicht sehr verwunderlich, wenn viele Menschen Angst haben vor der Dunkelheit, es zieht sie immer zum Licht, sie sind wie blind in der Dunkelheit, sehen die Schatten als Bedrohung an und es macht ihnen Angst, nicht sehen zu können, was um sie herum in der Dunkelheit geschieht.Diese Angst ist aber auch ein Teil unserer Vergangenheit, es liegt uns quasi in den Genen.
Doch müssen wir wirklich zittern vor der Dunkelheit? Müssen wir um unsere Seele fürchten, wenn die langen dunklen Schatten auf uns zu kommen?
Gerade Hexen sollten dies nicht fürchten, denn wir sind alle Kinder der Mutter Erde, wir werden aus der Dunkelheit geboren und unsere Körper gehen zurück in die dunkle Erde.
Hexen haben schon seit Jahrhunderten im Schutze der Dunkelheit ihre Feste und ihre Huldigungen an die Göttin/Götter gefeiert. Sie sind auch Kinder der Nacht, genauso wie die Göttin selber.
Wie oben so auch unten. Magie ist überall, im Licht und in der Dunkelheit.
Auch zu viel Licht macht manchmal blind. Es blendet uns, so das wir nichts mehr erkennen können.
Hexen und Schamanen u.a. magisch arbeitenden Menschen lernen ’sehen‘, wenn sie ihre magischen Wege gehen. Am hellen Feuerschein eines Lagerfeuers sitzend, lernen sie mit Hilfe der Ahnen und Geister zu sehen, was um sie herum in der tiefen , dunklen Nacht geschieht. Sie lernen sehen und hören, fühlen, riechen und schmecken. Der Duft der verbrannten Kräuter und Harze breitet sich über den ganzen Platz aus, nimmt alles gefangen, hüllt alles ein in seinen Nebel. Das Rascheln der Bäume und Blätter der Büsche, wie sie leise wispern, mit den Geistern die sich um den Platz herum versammelt haben. Die Geschöpfe der Dunkelheit lauschen den Klängen der Trommeln, Rasseln und Flöten, die eine Tranceartige Melodie spielen.
Wenn dann die Zeit gekommen ist , wandert man auf dem nach Erde riechenden, weichen und moosbedeckten Waldboden durch die Dunkelheit. Gleich einem Wildtier, das durch den dunklen Wald streift auf der Suche nach Beute.
Manche der heutigen Hexenwege oder Traditionen verehren lieber das Licht, als die eine, einzige Seite. Sie schirmen sich ab vor dem Tod und der Dunkelheit, die Arbeit mit ihnen und dem was zurück bleibt. Wie Knochen, modrige feuchte Erde die gefüllt ist mit vergangenen, zerfallenden Körpern aller Wesen .
Anerzogen seit Jahrhunderten, ist die Angst vor den Schatten. Wer kannte das nicht im Kindesalter. Allein in der Dunkelheit, die Geräusche und die Schatten die noch dunkler als gewöhnlich waren. Sie blickten einen bedrohlich aus der Ecke des Kinderzimmers an, wurden immer fordernder und kamen immer dichter auf einen zu. Doch haben sie uns wirklich etwas getan? Nein, nie.
Dennoch ist die Angst vor dem dunklen Unbekannten tief mit uns verwurzelt.
Vielleicht haben sie uns auch nur beschützt. Vielleicht wollten sie aber einfach nur da sein, bei uns an unserer Seite. Warum nicht auch beschützend, wie die Ahnen die schützend an unserer Seite stehen. Wir sollten unseren Frieden mit der Dunkelheit machen, unsere Ängste ablegen, dann sind wir auch dafür bereit , das die dunkle Göttin (Götter je nach Glauben) uns annimmt. Wir wollen sie ja nicht erzürnen, weil sie nicht ernst genommen , nicht wahr genommen wird.
Das eine geht nun mal nicht ohne das andere, Geburt – Tod und Wiedergeburt, das ist die Spirale des Göttlichen. Wie ein Baum der seine Krone ins Licht streckt, aber auch gleichzeitig mit der dunklen Erde tief verwurzelt ist.
Das Hexentum sollte nicht anders sein. Wir müssen beide Seiten akzeptieren und mit ihnen arbeiten. So wie Mutter Erde/ die Muttergöttin das Leben erblühen lässt, den Pflanzen Licht und Wasser spendet, den Tieren Nahrung, so nimmt sie auch gleichzeitig den Lebenwesen das Leben. Auf der einen Seite voller Frieden und Einklang und auf der anderen Seite Tod durch Überschwemmungen, Feuer, Jagd … Manches im Ablauf von Mutter Natur erscheint uns Menschen sehr grausam und hart, doch das ist es nicht.
Die Dunkelheit ist nichts Böses, sie gehört zum Lebeskreislauf.
Es ist auch nichts bösartiges oder Dämonisches, mit den Schatten oder der Göttin der Unterwelt zu arbeiten, sie um Hilfe zu bitten, genauso wie unseren Ahnen, den Geistern, auf der anderen Seite der Schwellen… Es gehört doch auch dazu, unsere Ahnen zu befragen, sie zu ehren und ihnen Opfergaben zu schenken…
Ich selber arbeite schon lange mit dieser Dunkelheit und ihren Schatten. Die Kreuzwege, die Schwellen, all das gehört dazu.
Natürlich wird der/ die eine oder andere, auch unter den Hexen, die Augenbraue heben. Aber es darf und kann nicht mit den Menschen verglichen werden, die meinen sie müssten auf Friedhöfen herum sitzen und die Ruhe der dortigen Götter stören und sie in ihrer Ehre beschmutzen, indem sie dort allerlei Unfug treiben. Das hat nicht mit dem Jahrhundertealten Riten der Hexen und Schamanen zu tun, oder gar den Priestern und Rootworkern aus dem Voodoo oder Hoodoo..
Für mich ist die dunkle und alte Göttin ein ganz wichtiger Teil meines Weges als Hexe, als Hagazussa. Es ist wichtig, auch meine dunkle Seite anzunehmen, im Prozeß der magischen Entwicklung. Es ist wichtig für den Weg und die eigenen Traditionen, auch in tiefster Dunkelheit ohne Angst im Herzen und Kopf zu arbeiten.
Wie meine rituelle Arbeit mit der dunklen Göttin, mit der modrigen Erde, Knochen, den Gaben und Bitten für bspw. die Göttin Hekate, (ich glaube ich muss hier nicht erklären wer sie ist), die auch als Cerridwen, Morrigan, Kali, Hel etc… in anderen Regionen/Traditionen bekannt ist und gerufen wird .
Oder dem Gehörnten/Geweihtragenden Gott, der auch eine, die dunkle Seite darstellen kann (immer je nach Glauben oder Tradition).
Und das Weben von Zaubern in der Zeit des der Dunkelmondin, die als die dunkle Göttin ( je nach Traditionen) in Erscheinung tritt, gehört für mich zu einem ganz wichtigen Teil meines Weges.
In einigen Hexentraditionen wird diese Zeit der Dunkelmondin eher als Ruhephase genutzt, um sich auf sich selber zu besinnen, Einkehr zu halten… und keinen Zauber zu weben, bzw. keine Magie auszuführen. Denn in deren Überzeugung / Traditionen würden diese Zauber nun umgekehrt werden , von gut zu schlecht um es jetzt mal einfach auszudrücken. Sicher ist das richtig und auch wirksam. Denn jede Hexe sollte den eigenen Weg gehen, so wie es von der Göttin vorgegeben wurde, ohne sich erklären zu müssen.
Ich aber sehe und lebe anders, meine Phase ist die der Dunkelmondin, es ist einer meiner liebsten Zeiten…da bin ich ‚Hekate‚ besonders nah, bringe ich ihr meine Gaben , darf mich mit ihr verbinden und in die Dunkelheit sehen. Meine Magie weben. Denn die Dunkelheit ist nicht still und öde oder beängstigend. Sie ist voller Leben, alles ist voller zauberhafter Nachtgeschöpfe, die sich im Sternenglanz des mondlosen Himmels leichtfüßig hin und her bewegen. Aber auch im silbrigen Licht der dünnen Sichel der jungen Neumondin tanzen sie lautlos hin und her , ebenso im leuchtenden Glanz der Vollmondin, wo ihre Lieder für sie singen und in ihrem Angesicht tanzen.
Es gibt so viel zu sehen und erleben in der Dunkelheit. Und man ist dem Zauber der Wesen und Devas des Waldes, den Geschöpfen des Wassers und den Lüften, so nah wie sonst nie, man wird ein Teil von ihnen, wenn man sich auf sie einlässt .
Selbst die Magie , die andere oft als schwarze und dämonische Kunst halten ein wichtiger Teil meiner Hexenarbeit. Für mich gibt es keine schwarze und weiße Magie ( das habe ich schon so oft gesagt), für mich ist Magie eins, die Grenzen verwischen zwischen hell und dunkel. Ich webe sehr wohl Flüche und verhexe oder banne, wenn es denn nötig ist. Aber ich berate mich mit meiner Göttin und den Ahnen, sowie den Geistern des Waldes. Sie sagen mir, wenn die Zeit dafür richtig ist, welche Opfergaben sie wollen, damit ich einen Zauber weben kann.
Warum sollte ich nicht etwas verfluchen, wie Mord an Unschuldigen Geschöpfen oder andere Grausamkeiten. Warum sollte ich mich nicht wehren, wenn ich oder ein Teil meiner Familie angegriffen wird? Wozu hat die Göttin uns all die Fähigkeiten gegeben? Uns immer wieder zu den besonderen Festlichkeiten inspiriert, in dunklen Nächten, um sich am Kessel mit Tanz und Magie zu versammeln und dann in andere Sphären zu bewegen . Wir verteidigen doch auch unser Hab und Gut, lassen uns nichts weg nehmen was wir erworben, erarbeitet, erspart haben. Warum dann also nicht auch, wenn es uns per Magie an den Kragen geht.
Viele Hexen versuchen alles Negative zurück zu senden, alles was auf sie zu kommt . Aber nicht immer gelingt es so einfach, manchmal prallt dies an dem ab, was die Quelle des Negativen ist. Oft liegen die „Bösartigkeiten“ sehr tief und sitzen schon sehr lange an einer Person fest, was auch immer sie versucht, oft ist die Abwehr einfach zu schwach.
Ich habe schon ein paar mal mit meiner Magie geholfen, nicht das ich den Zauber ganz allein gewebt hätte. Denn meiner Meinung und auch meiner Erfahrung nach, ist es immer sehr viel wirkungsvoller, wenn man nur als Begleiter und Ratgeber unterstützt. Ausführen der Magie muss der- oder diejenige letztendlich ganz allein.
Schon unsere Vorfahren haben sich mit Hilfe ihrer Ahnen den dunklen Göttern verbunden. An Kreuzwegen, Friedhöfen oder anderen Schwellenorten – Waldlichtungen, Moorränder . Man hat dort Opferaltäre aufgebaut, Opfergaben abgelegt, zu diesen Göttern gesprochen, Flüche wie auch Wünsche dort hinterlegt, damit die Götter ihr Werk vollenden mögen.
Auch ich gehe ,wenn ich es für richtig halte an diese Schwellenorte, ich bringe Opfergaben und bitte um die Hilfe. Und wenn ich dann ein Zeichen erhalte, webe ich meinen Zauber. Natürlich opfere ich niemals ein Lebewesen, spende kein fremdes Blut, wenn dann nur mein eigenes. Auch wenn das bei unseren Ur-Ahnen vielleicht üblich war und auch heute noch so in einigen Traditionen / Kulturen gemacht wird. Bin ich ganz entschieden dagegen. Leben nehmen ist die Sache der Totengöttin, nicht meine!
Ich versuche auch im Einklang mit all meinen eigenen Seiten zu leben. Ich habe eine dunkle Seite, die oft voller Zorn ist und Ungeduld, die mich zum Fluchen bringt und so manchen Menschen die Pest an den Hals wünscht (naja nicht wirklich), aber ich verdränge es nicht, sondern ich versuche mich meinen Schatten zu stellen. Ich rufe die Göttin Hekate und frage sie um Rat, was meine eigenen Schatten betrifft. Ich vertraue auf sie und ihre Weisheit.
Natürlich ich lebe nicht nur im Schatten oder für die Dunkelheit, ich lebe auch genauso im Licht, begrüsse es und bringe auch hier Opfergaben, ich liebe es auf den Wiesen zu wandern durch Wälder zu gehen wenn das goldene Licht der Göttin durch das grüne Blätterdach scheint. Und die Wiesen leuchten im Sonnenlicht, wenn ich meine Kräuter sammle. Es gehört für mich genauso dazu wie all das Leben, was um mich herum ist. Es ist sehr wichtig sein Gleichgewicht zu finden, auch wenn es manchmal sehr schwer fällt , doch es gehört zum Hexendasein dazu.
Ich habe auch keine Angst davor eines Tages die Schwellen ganz zu durchschreiten. Wenn die Göttin Hekate kommt, mich abzuholen, um dann mit ihr durch die Dunkelheit und die Nebel in die Anderswelt* zu gehen. Nein ich habe keine Angst, ganz im Gegenteil, ich weiß es geht dort weiter, die Spirale wird sich immer weiter drehen. Und wo die Dunkelheit ist, da ist auch immer das Licht.
Wie Oben so auch Unten…
As above so below..
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Untrennbar mit der Religion der Druiden** verbunden ist der Glauben an die Andere Welt. Die Andere Welt durchdringt unsere materielle Welt, in der wir leben, und ist eng mit ihr verflochten. Beide Welten gemeinsam bilden eine Einheit und gehören unabdingbar zusammen.
An bestimmten (heiligen) Orten gibt es ein Zusammentreffen der Anderswelt mit der menschlichen Welt, z.B. an dunklen Orten (heilige Haine) oder auf offenen Feldern (z.B. auf Hügelkuppen, die Ebene von Tara). Grenzen bestehen an klaren topografischen Orten: z. B. trennen Flüsse die Reiche und Seen oder Gräber bilden Ein- und Ausgänge. Die natürlichen Grenzen sind zu bestimmten Zeiten offen (z.B. zu Samhain).
Das keltische „Jenseits“, die Anderswelt oder auch die Andere Welt, ist die Welt der Kräfte und Stärken. Die Welt der Geister und Mächte, die uns führen und helfen können, wenn wir ihre Existenz erkennen und ihre Realität akzeptieren. Die Gesetze von Raum und Zeit sind in der Anderswelt aufgehoben und gelten nicht mehr. Menschen, die auf der Suche nach sich selbst die Anderswelt betreten, kehren mit ungewöhnlichen Kräften und mit großer Weisheit ausgestattet zurück, sofern sie ihre Tugenden erkennen.
Quelle: druidenwelt.de
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Quelle; Unterwelt/ AnthroWiki.at
Bilder; Foto1: „der morgen“ by arkanum-tenebrae-fotografie.
Foto:2 Pinterest (Urheber unbekannt)
**Anmerkung: Ich als Hexe glaube an die Anderswelt, so wie viele andere auch.
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Vielen Dank für diese wunderschöne Homepage ! Das Lesen Deiner Texte hat mich dieser Seite in mir wieder viel näher gebracht. Einfach klasse!